Abnehmen mit Ayurveda - die richtige Sportart für Vata, Pitta, Kapha

Wie wichtig ist Sport für die persönliche Gesundheit tatsächlich ?

Foto: unsplash.com

Sport ist notwendig für die Gesundheit, das weiß man im Ayurveda genauso wie in der Schulmedizin. Die 4,5 Millionen Jahre alte Entwicklung des Menschen zeigt, dass unsere Organsysteme regelmäßige Bewegung für ein optimales Funktionieren benötigen.

Bewegung beugt nicht nur Erkrankungen vor, sondern hilft auch dabei in stressigen Phasen gelassen zu bleiben :

  • es kräftigt Muskeln, Sehnen, Bänder und Knochen
  • stärkt das Herz-Kreislauf-System und vertieft die Atmung
  • optimiert den Stoffwechsel und ist das beste Medikament gegen das metabolische Syndrom, auch "tödliches Quartett" genannt (Übergewicht, hoher Blutdruck, zu hohe Blutfettwerte und Insulinresistenz)
  • lindert oder beugt Rückenschmerzen vor
  • baut Stresshormone ab und erhöht die Stressresistenz
  • ist ein prima Anti-Depressivum
  • steigert Wohlbefinden und verbessert die Gehirntätigkeit und Konzentration

Integrieren Sie Sport fest in Ihren Lebensrhythmus. Das gelingt am besten mit einer Sportart, die zu Ihnen und Ihrer Konstitution passt.

Doch was eignet sich am besten für Vata, Pitta, Kapha?

Viel Bewegung für den Vata-Typ

Vata-Konstitutionen vergleiche ich gerne mit einem Afghanischen Windhund: schnell, geschmeidig und mit viel Schwung. Allerdings zeigt dieser Typ schnell Ermüdungssymptome und zieht Verletzungen an sich. Er findet Bewegungsformen mit Musik besonders anziehend: Tanzen, allein, paarweise oder in der Gruppe tut ihm besonders gut.

Sanftes Yoga, Qi Gong und Tai Chi erden Vata. Gerne draußen in der Natur oder beim Waldbaden. Dort kann sich der Vata-Typ mit frischer Luft versorgen und entspannt gleichzeitig durch das viele Grün. Geeignet sind auch Ballsportarten und ähnliches wie Tischtennis oder Badminton. Bei anderen Sportarten wie Fußball, Volleyball etc. steigt die Verletzungsgefahr.

Vata liebt die Gemeinschaft, Einzelsportarten sind nicht so sein Ding und werden schnell aufgegeben. Außerdem liebt er den Wandel und nicht auf eine Sportart begrenzt werden. Vielmehr sollte er sich erlauben, immer wieder Neues auszuprobieren, z.B. Bogenschießen (erhöht die Konzentration) und Balboa-Paartanz (gut fürs Herz).

Zur Erdung und zur Disziplinierung empfehle ich dem Vata-Typ ein leichtes muskelaufbauendes Training, wie Nordic Walking und zügiges Fahrradfahren. So baut er Substanz auf, von der er im Alter zehren kann (im Alter nimmt das Vata zu!). Ganz wichtig sind die Erholungsphasen nach dem Training und dass er nur bis zu 50% an seine Leistungsgrenze geht.

Folgende Punkte sind für Vata-Konstituitionen sehr wichtig und sollten unbedingt in den Wochenplan mit einbezogen werden:

  • warme Speisen mit erdenden Zutaten
  • regelmäßige und ruhige Mahlzeiten
  • regelmäßige beruhigende Ölmassagen, mindestens 1x wöchentlich auch als Selbstmassage möglich
  • geführte Meditation mit Musik, Mantren singen

Pitta liebt den Wettbewerb

Pitta hat die Geschwindigkeit von Vata, die Ausdauer von Kapha und das gibt ihm das Potential zu hervorragenden sportlichen Leistungen. Er ist zielstrebig, will gewinnen und mag Einzelsportarten, z.B. Klettern, Bouldern, Skifahren, Fallschirmspringen. Pitta hat den Biss, alles zu geben und überfordert sich leider immer wieder. Er liebt den Wettkampf und ist – wenn im Gleichgewicht – eine gute Führungspersönlichkeit.

Pitta kann in Mannschaftssportarten lernen, den Ball abzugeben, zusammenzuarbeiten und die Erfolge mit anderen zu teilen. Er muß vor allem aufpassen, nicht zu überhitzen, denn durch zu intensives Training kann das Feuer im Körper überschießen und Entzündungen auslösen. Sportarten an der frischen Luft oder im Wasser sind für ihn besonders geeignet, ich empfehle regelmäßiges Schwimmen zur Abkühlung. Im Yoga geht er gerne an seine Grenzen. Hier braucht es ebenfalls das rechte Maß.

Das passende Training für Kapha

Kapha blüht meist erst spät auf.
Er ist von Natur aus eher gemütlich, entspannter und ein Genießer. Er braucht Motivierung und Unterstützung, um in die Gänge zu kommen. Die Kapha-Frau liebt es sinnlich und kann beim Tanzen alle wichtigen Muskelgruppen trainieren. Ein regelmäßiges moderates Kraft-Ausdauer-Training in der Gruppe, wie z.B. Fahrradfahren, Schwimmen, Aquafitness und Walking, ist bestens geeignet, um den Stoffwechsel auf Touren zu bringen und schonen die Gelenke.

Für Kapha-Männer empfehle ich ein intensives Krafttraining, um die Fettreserven zum Schmelzen zu bringen. Mit ihrer ausdauernden Kraft können sie sogar athletische Typen ausspielen. Dies kann zu einem neuen Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl führen und positivem Körpergefühl.

Ausdauersport baut Stress ab

Für alle Typen gilt: Störungen haben immer Vorrang, das heißt ein Trainingsprogramm sollte immer auch die aktuelle Situation (Vikriti) berücksichtigen. In unserer modernen Gesellschaft sind wir zwei herausragenden Gefahren ausgesetzt: Sitzen und Stress. Beides erhöht Vata. Da viele Menschen unter einer Vata-Störung leiden, ist ein moderates Training für alle Konstitutionen anzuraten.

Ausdauertraining baut Stresshormone ab und verbessert gleichzeitig, sowohl den Stoffwechsel, als auch das Herz-Kreislauf-System. Dabei spielt es fast keine Rolle, was man macht: Etwas flotter Spazierengehen, Walken, Radfahren, Schwimmen oder Yoga.

Kleinere Ausdauereinheiten lassen sich auch leicht in den Alltag einbauen. Erledigen sie mehr zu Fuß, nutzen sie jede Treppe und steigen sie eine Station früher aus oder überspringen sie 1-2 Bushaltestellen.

Ayurveda und gesundes Abnehmen

Für eine gesunde und typgerechte Gewichtsreduktion bedarf es vor allem eine vernünftige Ernährung und ein passendes Sportprogramm. Ohne Bewegung an der frischen Luft ( wichtig ist der Sauerstoff für die Entschlackung !) kann keine Diät ihren Erfolg lang halten. Und ohne eine vernünftige und auf die Lebenssituation angepasste Ernährung bringt auch das noch so ausgeklügelte Training wenig bis gar nichts.

Wichtig für die Gewichtsreduktion

  • Sattvische Ernährung mit frischen, unverarbeiteten und möglichst biologischen regional-saisonalen Lebensmittel bevorzugen
  • Kapha-erhöhende Nahrung meiden, wie z.B. viel kaltes Wasser trinken ( schwächt Agni, die Verdauungskraft, baut Schlacken auf, erhöht Gewicht). Lieber heißes Ingwerwasser und vor und zu den Mahlzeiten nur wenige Schlucke heißes Wasser trinken
  • Milchprodukte nicht zusammen mit Obst, abends keinen Joghurt essen

Sei mutig und sorge für dich. Gönne dich dir selbst. (Bernhard von Clairvaux)

Sie möchten gleich einen Termin vereinbaren? Dann klicken Sie hier.

Ich wünsche Ihnen viel Spass und Erfolg beim Umsetzen, ob allein oder in Gesellschaft.

Herzlichst
Ihre Claudia Brenner