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Starte frisch und munter mit Ayurveda in den Frühling

Foto: unsplash.com

Der intensiver werdende Lichteinfall beflügelt die Sinne und hebt die Stimmung. Gleichzeitig empfinden wir aber auch Symptome der Frühjahrsmüdigkeit. Es scheint paradox, einerseits stimuliert zu sein und andererseits dennoch unter größter Müdigkeit zu leiden. Die Erklärung aus dem Ayurveda lautet: Die Strahlen der Frühjahrssonne, die ersten Farbtupfer in Gärten und auf Wiesen, sowie das Vogelgezwitscher erhellen zwar unsere Gemüter, die zunehmende Wärme lässt überflüssige Pfunde dahinschmelzen. Dieser Speck schmilzt bildlich gesprochen wie der Schnee in der Frühlingssonne und zirkuliert in Form von Schlacken via Blut und Lymphe im Körper. Der Stoffwechsel verlangsamt sich, es stellt sich ein Gefühl der Schwere ein - das typische Symptom der Frühjahrsmüdigkeit.

Weg mit dem Winterspeck!

Um auch auf körperlicher Ebene frühlingshafte Gefühle aufkeimen zu lassen, müssen diese Winterschlacken dringend ausgeleitet werden. Die Frühjahrsmüdigkeit ist aber nicht nur lästig, sondern bildet den Nährboden für grippale Infekte, Allergien wie Heuschnupfen, allergisches Asthma, rheumatische Beschwerden und Migräne.

Die Menschen in allen Kulturen und Regionen wussten, wie sie diese jahreszeitlich bedingten „natürlichen“ Störungen in den Griff bekommen konnten. Mit Fasten, der wohl einfachsten Methode, um schwere, klebrige Substanzen, die Ayurveda als Ama oder überschüssiges Kapha bezeichnet, aus dem Körper auszuscheiden. Trotzdem sollte die Frühjahrsmüdigkeit nicht pathologisiert werden. Sie entsteht auf Grund eines natürlichen, sich jährlich wiederholenden Prozesses, der meldet: Jetzt ist höchste Zeit für eine Art Frühlingsputz!

Essen und Leben im Einklang mit den Jahreszeiten - meine Tipps

Neben dem Umstellen der Essengewohnheiten sind im Frühling Bewegung in freier Natur, scharfe und bittere Gewürze, sowie eine Reduktion der Nahrungsmenge angezeigt. Leichte und frische Kost darf jetzt im Vordergrund stehen. Dies garantiert eine optimale Immunität und ein sinnliches Leben.

claudia-brenner-heilmanufaktur-berlin-ayurveda-darmgesundheit-yoga-bittertropfen-fruehlingAltbewertes aus der Apotheke / Foto:unsplash.com

Um mich gut auf diese neue Zeit einzustellen, nehme ich 3 x täglich 5-7 Tropfen Bittertropfen (z.B. Bitterstern aus der Apotheke - nicht anwenden bei Gallebeschwerden!), trinke abends 1-2 Tassen eines schlackenlösenden Leber-Galletees mit Löwenzahn und Mariendistel und nehme 4-6 Wochen lang Zinkorotat 25 mg etwa 1 Stunde nach dem leichten Abendessen ein.

Fasten im Frühling für Vata und Vata-Pitta Konstitutionen:

Zutaten: Pastinaken oder Petersilienwurzel, Fenchel, Karotten, Sonnenblumenkerne, Braunhirse oder Vollkornreis

Zubereitung: 2 TL Ghee und 2 TL Sesamöl erhitzen, frischer Ingwer, Asafötida, Kreuzkümmel und Bertram (aus der Hildegard von Bingen Küche) darin anrösten, dann die Sonnenblumenkerne dazugeben und mit anrösten, schließlich die klein gewürfelten Pastinaken, Karotten und wenig Fenchel mit Steinsalz dazugeben, kurz sautieren. Heißes Wasser dazugeben, 3 EL Braunhirsenmehl oder gekochten Vollkornreis und bei kleiner Flamme gut köcheln lassen.

Warme Speisen mit Zimt und Sternanis nähren das Vata

Und so wird's gemacht:

Gehen Sie 14-21 Tage ohne Abendessen ins Bett und essen Sie erst am nächsten Morgen eine kleine Schale mit Ingwer, Kardamom, Sternanis und Zimt gewürzten Ayurvedischen Porridge mit gedämpften Früchten und zu Mittag eine frische Gemüsesuppe mit Linsen oder Kichererbsen, Reis und etwas Ghee.

Verschieben Sie Ihre intensiven Sportprogramme bis Sie mit dem Entschlacken fertig sind. Sie sind von Natur aus ein aktiver Mensch und sollten Sich in dieser Übergangsphase nicht verausgaben. Yoga, insbesonders abends vor dem Einschlafen hilft Ihnen Ihr unruhiges Gemüt zu besänftigen und sorgt für einen guten Schlaf. Geben Sie zweimal in der Woche vor dem Baden oder Duschen Sesam- oder ein spezielles Ayurveda-Öl auf Kopf und Körper.

für Pitta Konstitutionen:

Curcuma darf nicht fehlen, Foto: unsplash.com

Zutaten: Lauch, Selleriegrün, grüne Mungbohnen, Basmatireis

2 TL Ghee oder Olivenöl in einer Pfanne erhitzen; Curryblätter, über Nacht eingeweichte Bockshornkleesamen, Koriandersamen und Kurkuma dazugeben und mit dem fein geschnittenen Lauch anrösten. Selleriegrün dazu und blanchieren; Steinsalz hinzu, umrühren und dann mit heißem Wasser aufgießen. Eine kleine Menge Mungbohnen ( über Nacht eingeweicht) und den Basmatireis dazugeben – gut kochen, bis die Bohnen sämig sind.

Fastentipp:

Nehmen Sie 2-4 Wochen lang jeden zweiten Tag nur flüssige Nahrung zu sich. Sie verzichten dabei auf Ihr Frühstück und trinken frühmorgens lediglich ein bis zwei Tassen abgekochtes heißes Wasser. Zu Mittag gönnen Sie sich 200-300ml frischen Gemüsesaft, der mit gerösteten und gemörserten Koriander- und Kreuzkümmelsamen, etwas Kräutersalz und 1 Teelöffel Olivenöl verfeinert wird.

für Kapha, Vata-Kapha und Pitta-Kapha Konstitutionen:

Chili und Knoblauch regen das Verdauungsfeuer bei zu viel Kapha an

Zutaten: Mangold, Petersilie, Frühlingszwiebel, Ingwer, grüner Chili, Knoblauch, Gerste

Schwarze Senfsaat und Kreuzkümmel in einer trockenen Pfanne rösten, wobei die Senfsamen zu hüpfen beginnen – also unbedingt mit Deckel. Gerste schroten oder mörsern. 2 TL Rapsöl in einer Pfanne erhitzen, dann fein gehackte Zwiebel, Ingwer und grünen Chili dazugeben und erst danach die Senfsaat, den Kreuzkümmel sowie die Gerste zugeben; wenn leicht geröstet, Mangold und deutlich weniger Petersilie dazugeben und gut andämpfen. Schließlich wenig Steinsalz hinzugeben, mit heißem Wasser aufgießen und kochen. Geben Sie eine gepresste Knoblauchzehe und einen halben Teelöffel langen Pfeffer (Pippali) hinzu, dass verbessert den Fettstoffwechsel.

Wissenswertes zum Jo-Jo-Effekt:

Konstitutionen mit einem erhöhten Kapha Anteil eignen sich für ein rigoroseres Fasten. Um den sogenannten Jo-Jo-Effekt zu vermeiden, sollten Sie jedoch nicht ohne Unterbrechung und über längere Zeiträume fasten. Für 2-4 Wochen verzichten Sie auf Frühstück und Abendessen. Zu Mittag kochen Sie sich eine leichte, gut gewürzte Gemüsesuppe mit einer Handvoll Mungdal, einer Prise Steinsalz und einem Teelöffel Sesam- oder Rapsöl. Geeignete Gewürze sind schwarzer Pfeffer, langer Pfeffer, frischer Ingwer, Kurkuma, frischer Chili, Kreuzkümmel, Ajwan und Asafötida.

Bewegung, und das so viel wie möglich, ist ein Muss. Hier sind ausgiebige Spaziergänge und Yoga angezeigt. Eine Masssage mit Seidenhandschuhen (Garshana) sorgt dafür, dass Ihre Haut auch an den Problemstellen wieder glatt und straff wird. Es ist eine sehr effektive Methode, um das Kapha der Haut und im Fettgewebe zu reduzieren.

Vasant, der Sanskrit Name für Frühling, steht auch für Freude, Frische oder neue Kraft. Ich wünsche Ihnen eine erfrischende und belebende Übergangszeit, um gesund und munter im kommenden Frühling anzukommen.

Herzlichst

Ihre Claudia Brenner