jeder Mensch ist einzigartig!
Die besten Tipps für Alltag, Ernährung, Yoga & Bewegung
Häufig finden wir sogenannte Mischtypen, denn die meisten Menschen können nicht eindeutig einem Konstitutionstyp zugeordnet werden, sondern bestehen aus mehreren stark ausgeprägten Anteilen von Vata, Pitta und Kapha. Die Kenntnis Ihres Konstitutionstyps gibt Ihnen viele wichtige Auskünfte darüber, wie Sie Ihr Leben genau auf Ihre natürlichen Bedürfnisse abstimmen können.
Als Vata-Typ (Elemente Luft und Äther) brauchen Sie viel Abwechslung, Inspiration und kreative Ausdrucksmöglichkeiten, um sich wohl zu fühlen. Als Pitta-Typ (Element Feuer) suchen Sie große Aufgaben und Herausforderungen und als Kapha-Typ (Element Erde und Wasser) suchen Sie eher ein strukturiertes Leben mit viel Ruhe und Regeneration. Die meisten Menschen haben starke Ausprägungen in zwei Typen und sind daher Mischtypen.
Vata-Pitta
Die Verbindung von Luft, Äther und Feuer garantiert Lebendigkeit und Dynamik. Langeweile kommt hier nie auf. Vata-Pitta-Naturen haben die Empfindsamkeit einer Libelle und die Leidenschaft eines Vulkans. Diese Menschen sind feinsinnige, intensive Powertypen mit wechselhaften Launen und impulsiven Momenten.
Dieser Typ passt sehr gut in unsere schnelllebige, facettenreiche Zeit. Was zunächst einmal so wunderbar klingt, hat aber auch eine Kehrseite. Sie vereinen in sich zwei stark gegensätzliche Doshas und haben ihr Leben lang mit der Balance beider Seiten zu tun.
- Der Träumer und der Macher
- Der Kreative und der knallharte Realist
- Die Elfe und der Abenteurer
- Der Einfühlsame und der Dominante
- Der Verständnisvolle und der Sturkopf
Je nachdem, ob Vata oder Pitta etwas stärker ausgeprägt ist, spricht man vom Vata-Pitta-Typ oder vom Pitta-Vata-Typ. Für beide lassen sich in etwa die gleichen Empfehlungen aussprechen. Der Vata-Pitta- oder Pitta-Vata-Typ steht permanent unter Strom und definiert sich größtenteils durch eine sehr starke (innere) Anspannung. Die permanent hoch getaktete Maschine lässt den Menschen mitunter sukzessive in einen Burnout oder entsprechende depressive Neigungen laufen. Damit sie nicht "ausbrennen" und in ihrer Kraft bleiben, ist es notwendig Stress zu reduzieren und Struktur und Gelassenheit zu entwickeln.
Typische Vata-Pitta-Störungen
Die raue und mobile Eigenschaft von Vata kann die heiße und mobile Eigenschaft von Pitta noch mehr in Wallung bringen. Deshalb trifft man bei Vata-Pitta- oder Pitta-Vata-Typen häufiger auf Verdauungsstörungen, sowohl Verstopfungen als auch Durchfälle, Magendruck, Völlegefühl, Sodbrennen, entzündliche Erkrankungen, wandernde Schmerzen, Migräne, Ein-und Durchschlafstörungen, Ruhelosigkeit, starke Wutausbrüche vermischt mit Angstzuständen sowie juckende Hautausschläge.
Gesundheitstipps für Vata-Pitta-Typen
Hier gilt es vor allem das Agni (Verdauungsfeuer) zu regulieren: Meistens ist das Agni zu niedrig oder zu hoch. Regelmäßiger Sport mit mittlerer Intensität, Yoga und stille Meditation fördern das Gleichgewicht. Um das Agni auszugleichen, sind Substanzen wie Aloe Vera und Melissentee ratsam. Zur Regulierung der Verdauung empfiehlt sich die regelmäßige Einnahme von Flohsamenschalen. Zu Stärkung ist das Chyavanprash Amlafruchtmus mit seinem hohen Vitamin C Gehalt ganz wunderbar, bei Schlafproblemen wirkt die "Wunderpflanze" Ashwaghanda wahre Wunder. Für Frauen als Rasayana (Verjüngungsmittel) empfehle ich die kontinuierliche Einnahme des Grünen Spargels Shatavari (Asparagus Racemosus).
Pitta-Kapha
Dieser Mischtyp vereint die Elemente Feuer, Erde und Wasser zu einem souveränen und brillanten Erfolgstypen, der mit viel Mut und Ehrgeiz an seinen Projekten arbeitet. Er hat zugleich Kraft und Ausdauer, um Großeszu schaffen. Diese Stärke lässt ihn Führungsrollen übernehmen und er kann sich gut durchsetzen.
Mit seinem gut ausgeprägten Durchhaltevermögen und der großen Portion an Energie kann er langfristige Projekte fördern und unterstützen. Die Entwicklungsaufgabe lautet: Ein Gefühl für die feinen Impulse zu entwickeln, sowie Toleranz und Respekt gegenüber Schwächeren zu umzusetzen.
Typische Pitta-Kapha-Störungen
Im Regelfall hat diese Konstitution – zumindest bis etwa zum 50. Lebensjahr – das rechte Maß an Agni (Verdauungsfeuer) und verträgt bis zu diesem Zeitpunkt so ziemlich alles. Dennoch (oder vielleicht gerade deswegen) besteht eine Neigung zu ungesundem Lebensstil: zu wenig Bewegung, zu gehaltvolles Essen, ein wenig zu viel Genuss. Entsprechend tritt des Öfteren eine Neigung zu Übergewicht auf. Diese Menschen neigen bei der ungesunder Lebensweise zu Verunreinigungen, Übergewicht, Hauterkrankungen, übelriechendem Schweiß. Darüber hinaus werden Gifte vom Körper eingelagert und einbehalten, da Kapha gerne festhält.
Gesundheitstipps für Pitta-Kapha-Typen
Für den Pitta-Kapha-Typus ist ein Agni-Ausgleich wichtig, sowohl aufgrund der vielen Ama-Einlagerungen, als auch wegen Wasserretention und Intoxikationen. Die Agni-Anregung funktioniert gut mittels Ingwer, langem Pfeffer und schwarzem Pfeffer. Ein regelmäßiges, kraftvoll-dynamisches Fitness-Programm, dynamische Meditation, Herausforderungen bei der Arbeit und regelmäßige Saunagänge sind ebenfalls ratsam.
Vata-Kapha
Die Verbindung der Elemente Luft, Äther, Erde und Wasser lässt den Vata-Kapha-Typ zu einer gut geerdeten und besonnenen Persönlichkeit werden. Und dennoch ist er ein besonders interessanter Fall. Wollte man dafür ein treffendes Bild finden, so wäre es der Autofahrer, der zugleich auf Gaspedal und Bremse tritt.
Das kreative, sich schnell im Leben bewegende Vata-Dosha trifft auf den eher behäbigen, sich nicht verändern wollenden Kapha-Typus. Da sind Konflikte im Inneren vorprogrammiert und es ist verständlich, dass er gelegentlich mit Frustrationen zu ringen hat. Die Entwicklungsaufgabe lautet: Emotional und körperlich mehr Energie und Mut entwickeln, um mehr Bewegung in das Leben zu bringen und aus Ideen Wirklichkeit werden zu lassen.
Typische Vata-Kapha-Störungen
Vata-Kapha-Menschen frieren leicht, haben eine sehr schlechte Verdauung, verspüren oft Völlegefühl und neigen zu Verstopfungen. Er ist eher ängstlich, neigt zur Lethargie, erleidet abwechselnd nächtliches Aufwachen und Neigung zu übermäßigem Schlaf, verspürt wandernde Schmerzen, hat häufiger Ödembildung, Steinbildung, Disziplinlosigkeit, Orientierungslosigkeit und neigt zu schizophrenieartigen Störungen und Depressionen.
Gesundheitstipps für Vata-Kapha-Typen
Der Vata-Kapha-Typ sollte sein ständig wechselndes Befinden mit genügend Wärme, Leichtigkeit und Schärfe ausgleichen. Regelmäßiges Hatha-Yoga, warme Mahlzeiten und das Einhalten von Disziplin sind Voraussetzung für die Erlangung seines gesunden Gleichgewichts. Möglichst strukturierte Tagesabläufe unterstützen diesen Prozess. Schwachstellen bei dieser Dosha-Kombination sind Magen und Darm und ein schwaches Verdauungsfeuer. Wegen der Neigung zur Schleimbildung empfiehlt sich hier die ayurvedische Dreierkombination Triphala und alle Methoden, die Verdauungssäfte anzuregen.
Tridosha-Typ
Der Vata-Pitta-Kapha-Typ ist von sich aus im Gleichgewicht, da alle drei Doshas (Lebenskräfte) in etwa gleichem Anteil vorhanden sind. Er vereinigt alle Elemente miteinander und kann somit aus dem Vollen schöpfen. Ein Tridosha-Typ hat die Leichtigkeit von Vata, das Temperament von Pitta und die Ausdauer und Kraft von Kapha. Dieser Typ fällt vor allem durch seine Ausgeglichenheit auf. Nichts bringt ihn aus der Ruhe. Er ist weder träge noch überdreht, der Geist wirkt wach und entspannt. Kurz: Er ist der glückliche, in sich ruhende Typ. Als Optimist, der die Dinge von der positiven Seite betrachten kann, ist er klug genug, um auch die größeren Zusammenhänge des Lebens zu erkennen.
Typische Tridosha-Störungen
Sollte der so entspannte in sich ruhende Tridosha-Typ über einen längeren Zeitraum das falsche Essen, zu viel Reisen und sich seiner Selbst nicht mehr erinnern, können z. B. Vata Störungen wie Schlafstörungen, Verdauungsstörungen, Ängste auftreten. Auch Pitta Störungen, wie etwa Gastritis, Hitzegefühl, Einschlafstörungen, breiige Stühle sind möglich. Steuert Kapha gegen die Vata- und Pitta-Störungen an, kann es zu Übergewicht, Trägheit und Depressionen kommen.
Gesundheitstipps für Vata-Pitta-Kapha-Typen
Wenn es dann doch einmal passieren sollte, dass der Tridosha-Typ seine Natur verneint, können sowohl Vata als auch Pitta oder Kapha aus der Reihe tanzen. Hier treten dann die für das jeweilige Dosha typischen Störungen auf. Sollte das Verdauungsfeuer Agni einmal nicht im Gleichgewicht sein, empfehlen sich anregende Kräuterrezepturen. Auch eine kurzfristige Reinigung mit den „Drei Früchten“ Triphala ist als sanfte Maßnahme denkbar. Als Rasayana (Verjüngungsmittel) kann Chyavanprash, das Amlafruchtmus benutzt werden. Die Ernährung sollte ausgewogen und alle Elemente enthaltend gestaltet werden, so kann das bereits bestehende Gleichgewicht gut aufrechterhalten werden.