Ein starkes Immunsystem basiert auf einer guten Verdauung
Nach einem wunderbaren goldenen Oktober strahlt uns ein milder November entgegen. Die Bäume leuchten goldgelb und rot und man genießt die letzten Sonnenstrahlen. Die Tage sind jetzt kürzer, die Nächte merklich kühler geworden. Obwohl uns die Sonne von vorne noch wärmt, kühlt uns die feuchte Witterung den Rücken aus.
Im Ayurveda wird der November schon dem Früh-Winter und damit dem Vata-Dosha zugeordnet. Vata setzt sich aus den Elementen Luft und Äther zusammen und wir alle haben anteilig Vata in uns. Der Eine mehr, die Andere weniger. Das Vata-Dosha macht sich bei uns bemerkbar, wenn wir eine trockene Haut haben, zu Blähungen neigen, Schmerzen haben oder wenn uns kalt ist.
All diese Dinge werden im Ayurveda mit Kälte, Trockenheit und Luft in Verbindung gesetzt und sind typisch für die beginnende Winterzeit.
Essen im Einklang mit den Jahreszeiten
In den alten Schriften des Ayurveda steht, der Mensch bleibt gesund, wenn er im Einklang mit der Natur lebt. Förderlich für die Gesundheit ist es die Ernährung an die Jahreszeiten anzupassen und sich saisonal zu ernähren. Wer regelmäßig auf Wochenmärkten einkauft oder einen eigenen Garten pflegt, weiß, dass man jetzt nicht mehr dieselben Obst- und Gemüsesorten findet. Das Verlangen nach wärmenden Gerichten und Getränken steigt, das Wärmebedürfnis wird größer.
Was uns gesund hält
Warme, gekochte und saisonale Speisen und Getränke
Gekochte Speisen sind leichter verdaulich und nehmen dem Organismus eine Menge Arbeit ab. Wenn das Verdauungsfeuer (Agni) geschwächt ist, treten Blähungen, Verstopfung und Neigungen zu Erkältungen auf. Denn was gut verdaut werden kann, stärkt das Immunsystem. Unser Verdauungssystem wird entlastet, wenn die Nahrung gekocht und warm ist - sozusagen schon vorverdaut. Der Körper kann die Nahrung so besser aufnehmen und verstoffwechseln. Ein wärmender Porridge mit gedünsteten Äpfeln am Morgen, ein Curry oder ein Eintopf zur Mittagszeit und am Abend eine Suppe mit einer leckeren Gewürzmilch sind jetzt genau richtig. Vor jeder Mahlzeit unterstützt eine Tasse Tee mit frischem Ingwer das Verdauungsfeuer.
Ayurvedische Geheimwaffe - die vegane Gewürzmilch:
Diesem Getränk wird eine immunsteigernde, entzündungshemmende, verjüngende und entgiftende Wirkung zugeschrieben. Gerade für Frauen sehr zu empfehlen!
Zutaten für eine Tasse:
- 1 Tasse Pflanzenmilch, z.B. Reis-, Mandel-, Hafermilch
- 1/4 Tl Curcuma
- 1 Brise schwarzen Pfeffer
- 1/2 Tl Zimt
- 1/3 Tl Vanille
- 1-2 Nelken
- 1 kleine Scheibe Ingwer
Zubereitung:
- Gib alle Zutaten in einen Topf und lass alles für ca. 7 Minuten auf kleiner Stufe köcheln.
- Gieß die Milch durch einen Sieb in eine Tasse und genieße sie.
Variationen:
- VATA-Menschen können noch 1-2 Teelöffel Ghee oder 1 Tl Mandelmus hinzugeben
- PITTA-Menschen gleichen ihr Dosha aus, indem sie Honig hinzufügen
- KAPHA-Menschen sollten 1 Kardamonkapsel mitkochen oder 1/2 Tl gemahlenen Kardamom und etwas Honig beigeben
Die Goldene Milch – Ayurvedisches Schutzschild im Winter
Ich trinke die Milch gerne abends vor dem Schlafengehen oder nach dem Essen, wenn ich noch Lust auf etwas Süßes habe. Aber auch am Morgen zum Frühstück ist sie ein Traum!
Kräuter für mehr Immunität
Ayurvedische Kräuter kurbeln das Immunsystem an und rüsten für die kalten Monate. Mein erster Favorit ist "Triphala", es bringt die Verdauung in Gang, entgiftet, baut das Abwehrsystem auf und harmonisiert alle Drei Doshas. Es ist ein uraltes Rezept, das zu gleichen Anteilen aus den Beeren Amalaki, Bibhitaki und Haritaki besteht.
Ein wahrer Immunbooster ist das "Chyavanprash", eine Marmelade aus Amalaki-Früchten (höchster Gehalt an Vitamin C), Ghee, Honig, Triphala, Zimt, Sandelholz, Kardamom und etwa 40 ayurvedischen Heilkräutern. Das Rezept stammt aus der "Charaka Sahimta", einer der ältesten Ayurvedischen Quellen überhaupt. Das süße Mus ist für die ganze Familie geeignet, nur Diabetiker sollten aufgrund des Zuckergehaltes darauf verzichten. Die zahlreichen, sekundären Pflanzenstoffe und das Vitamin C der Amlafrucht stärken die Abwehrkräfte, Gewürze wie der Langpfeffer Pippali fördern die Entschlackung. Die nährende Rezeptur fördert zudem den Aufbau aller Körpergewebe. Nehmen Sie täglich ein bis zwei Teelöffel mit heißer Bio-Milch (für Vata- und Pitta-Konstitutionen oder Ingwertee (Kapha-Konstitutionen) morgens und abends ein. Alternativ kann es auch als Brotaufstrich oder Zugabe in den warmen Getreidebrei und Müsli verwendet werden.
Ayurvedische Marmelade wirkt stärkend in der Winterzeit
"Dem, der sich falsch ernährt, hilft keine Medizin. Für den, der sich gesund ernährt, wird sie überflüssig." Charaka Samhita
Die "Immunaufbau-Kur" mit den Schüßler Salzen
Diese einfache Kur stärkt die Abwehrkräfte, den Stoffwechsel und das Nervensystem. Sie ist leicht in den Alltag zu integrieren und hat eine regulierende Wirkung bei Eisenmangel, Haarausfall, Nervosität und Schlafproblemen.
Besonders hilfreich ist dabei das Schüßler-Salz Nr. 3., das auch als Salz des Immunsystems bezeichnet wird. Es aktiviert die Abwehrzellen bei einer beginnenden Erkältung und hilft kurmäßig angewendet bei Infektanfälligkeit. Außerdem wird die Sauerstoffaufnahme und die Zufuhr in allen Zellen verbessert und der Heilungsprozess beschleunigt. Es unterstützt die Eisenaufnahme und die Verwertung und verbessert als Add-on zu einem Eisenpräperates maßgeblich dessen Aufnahme.
Mein persönlicher Favorit ist neben der Nr. 8 ( Regulation des Wasserhaushaltes, gegen trockene Haut und Schleimhäute ) die Nr. 21: Zincum chloratum - der Stoffwechselaktivator. Er ist wichtig für alle Stoffwechselvorgänge im Körper, stabilisiert das Nerven- und Hormonsystem und reguliert Wachstum und Regeneration. Ich setze es erfolgreich bei Haarausfall und Schlafproblemen ein.
Die Nr. 10 ist für die Ausscheidung und Entgiftung zuständig. Es macht die Zellkanäle frei, damit Stoffwechselschlacken und Toxine leichter abtransportiert werden können. Es unterstützt auch die Verdauung, befreit den Darm von schädlichen Gasen und Schlacken, damit Schnupfen und Co keine Chance haben.
Zusammensetzung:
- Nr.3 Ferrum phosphoricum D 12
- Nr.8 Natrium chloratum D 6
- Nr. 10 Natrium sulfuricum D 6
- Nr. 21 Zincum chloratum D 6
Anwendung:
Jeweils 5 Tabletten in einer Flasche mit abgekochtem Wasser mischen und schluckweise über den Tag verteilt trinken. Dabei wird die Lösung einen Moment im Mund behalten. Die Kur 6 Wochen anwenden. Nach einer einwöchigen Pause kann sie mehrmals wiederholt werden.
"Liebende Hände" -Abhyanga - die Ayurvedische Ganzkörpermassage
Sie ist der Inbegriff für genussreiche Entspannung. Mit warmen pflanzlichen Ölen in Bio-Qualität ausgeführt gehört die Ganzkörpermassage zu den wohltuendsten und effektivsten Behandlungsformen der ayurvedischen Gesundheitslehre. Die hochwertigen Öle dringen tief in die Haut ein und sind wertvoll für ein gesundes Hautbild. Die sanften und rhythmischen Berührungen machen den Kopf frei, entspannen die Atmung und wirken stresslösend.
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Anwenden und kommen Sie gesund und voller Lebenskraft durch die kalte Jahreszeit.
Ihre Claudia Brenner