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HPU - eine unbekannte Stoffwechselstörung

HPU - eine unbekannte Stoffwechselstörung

HPU - unerkannt und falsch diagnostiziert

HPU ist die Abkürzung für Hämopyrrollactamurie und eine Stoffwechselstörung, die häufig vorkommt, aber oft nicht erkannt oder falsch diagnostiziert wird. HPU betrifft vornehmlich Frauen und kann nicht nur in Verbindung mit anderen Erkrankungen, wie z.B. Schilddrüsenunterfunktion, Hashimoto-Thyreoiditis, Borreliose, Candida-Infektion, etc. stehen, sondern diese zum Teil auch auslösen. Infolgedessen leiden viele Patienten, die sogenannten Pyrroliker, unter verschiedenen körperlichen und psychischen Symptomen, wodurch sie oft dauerhafte Besuche bei unterschiedlichen Ärzten und Psychologen in Kauf nehmen. Häufig wird dabei nur auf die einzelnen Symptome eingegangen und die voranschreitende Stoffwechselerkrankung bleibt unbehandelt.

Diese noch immer unterschätzten und lange unerkannten Störungen führen zu einem extremen Verlust an Mikronährstoffen und greifen dadurch gleich sechs zentrale Lebensvorgänge an:

  • die Sauerstoffversorgung
  • die Entgiftungsleistung
  • die zelluläre Energieproduktion
  • die Muskelfunktion
  • die Hormonsynthese und
  • die Psyche
     

HPU - eine weitverbreitete Stoffwechselstörung

Laut aktuellen Berichten und meinen persönlichen Erfahrungen aus der Praxis könnte jede/r dritte Patient*in betroffen sein, insbesonders Frauen, während offizielle Stellen nur jede 10. Frau bzw. jeden 100. Mann als HPU-positiv angeben. Die Quote der betroffenen Menschen setze ich aufgrund meiner Kenntnisse, die ich durch 15 Jahre Körpertherapie erworben habe, wesentlich höher an. Vor allem bei jungen Menschen im Alter zwischen 16 und 25 Jahren (wie z.B. bei meinem Sohn) machen sich die typischen Überempfindlichkeits- und Erschöpfungsreaktionen, die durch Überforderung und Stress (Coronazeit, Abitur, Umweltgifte, Fast Food, Infektionen) ausgelöst oder verstärkt werden, sehr schnell bemerkbar, sowie eine Reihe von psychischen Symptomen, die die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.

Was genau ist HPU ?

Die Hämopyrollactamurie HPU verursacht eine gestörte Synthese von Häm, einem wichtigen Bestandteil der roten Blutkörperchen mit großer Bedeutung für die Energiesynthese und Entgiftung (dort verhindert es als falsch gebautes HÄM die Entgiftungsphase I). Häm wird dadurch zu großen Teilen funktionsunfähig, wodurch toxische Zwischenmoleküle entstehen, die Nerven und Gehirn schädigen können.

Um dieses defekte Häm loszuwerden, bindet der Körper es an verschiedene Nährstoffe wie aktiviertes Vitamin B6, Zink und Mangan. Diese Komplexe, sogenannte Pyrrole, werden dann über den Urin ausgeschieden (“Häm-Pyrrol-Urie”). Damit werden dem Körper jedoch lebensnotwendige Mikronährstoffe entzogen, die dringend in über 460 Stoffwechselreaktionen benötigt werden. Geraten diese Reaktionen ins Stocken oder fallen ganz aus, löst dies eine Kettenreaktion an weiteren Mängeln und Ungleichgewichten aus.

Die Nährstoffverluste sind dabei so groß, dass sie über die normale Ernährung nicht mehr ausgeglichen werden können, während es gleichzeitig zu einer Anhäufung unverwerteter Spurenelemente wie Kupfer, Eisen oder Jod kommen kann.

Wer ist davon betroffen ?



Obwohl die genauen Ursachen von HPU bislang nicht vollständig geklärt sind, gehen Wissenschaftler davon aus, dass es sich um eine genetische Veranlagung handelt, die durch verschiedene Faktoren wie Stress, Hormone, Infektionen und Umweltgifte verstärkt oder ausgelöst werden kann. Vor allem Frauen, die hormonellen Veränderungen in der Pubertät, in der Schwangerschaft und in den Wechseljahren ausgestzt sind, haben ein erhöhtes Risiko an HPU zu erkranken.

Andere Studien von Dr. Bodo Kuklinski legen nahe, dass eine instabile Halswirbelsäule, sowie Schwermetallbelastungen durch Quecksilber als Auslöser infrage kommen.

Welche Symptome treten bei HPU auf ?

Die Symptome, Beschwerden und Folgeerkrankungen durch den starken Mikronährstoffmangel treten an verschiedenen Stellen meist diffus und lange unbeachtet auf:

  • körperliche und psychische Erschöpfung
  • Appetitlosigkeit oder Heißhunger
  • Konzentrationsstörungen
  • Depressionen und Ängstlichkeit
  • niedrige Stresstoleranz
  • Überempfindlichkeit an Lautstärke und Sonnenlicht
  • ADHS
  • Gelenkserkrankungen und silent inflammation
  • Muskelschwäche
  • Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten
  • Histaminintoleranz
  • Schilddrüsen-, Zyklus- und Fruchtbarkeitsstörungen
  • Infektanfälligkeit sowie Entgiftungsprobleme

Zu guter letzt kann HPU auch mit anderen Krankheiten wie Schilddrüsenunterfunktion, Hashimoto-Thyreoiditis, Borreliose oder Candida-Infektionen einhergehen oder sie sogar auslösen. Deshalb ist es besonders wichtig, bei auftretenden Gesundheitsproblemen auch an HPU zu denken, insbesondere wenn die Eltern bereits an einer Schilddrüsenerkrankung oder psychischen Problemen leiden.

Mögliche Folgen einer unbehandelten HPU

Je länger diese Störung im Stoffwechsel unerkannt und unbehandelt bleibt, desto stärker manifestieren sich die auftretenden Probleme und können dauerhaft die Lebensqualität beeinflussen:

  • Autoimmunerkrankungen (Hashimoto-Thyreoiditis, Psoriasis, Rheuma, Diabetis Typ 2, Fibromyalgie)
  • Nebennierenschwäche
  • Migräne
  • Panikstörungen, Depressionen, bipolare Störungen
  • Schilddrüsenerkrankungen
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Wie kann HPU diagnostiziert werden ?

Die Diagnose von HPU erfolgt in der Regel durch einen speziellen Urintest. Seit 2000 steht der originale HPU®-Test zur Verfügung, welcher die spezifischen HPL-Komplexe misst, die nur bei der HPU gebildet werden.
Es gibt zwei Varianten und zwar die Kostengünstigere, bei der lediglich der Morgenurin untersucht wird. Diesen wählt man, wenn erst seit kurzer Zeit Beschwerden bestehen und auch bei Kindern reicht diese Testvariante aus. Wenn die Beschwerden bereits seit geraumer Zeit bestehen und der Betroffene chronisch krank ist, sollte man den 24h-Urin-Test wählen, da dieser genauer ist und zudem die sogenannten Abendausscheider abdeckt. Viele Patienten, die bereits lange an HPU leiden, scheiden die HPL-Komplexe oft 1-2 Stunden nach den Mahlzeiten oder über Nacht aus. Deshalb könnte der einfache Morgenurin-Test falsch negativ ausfallen.

Darüber hinaus können Bluttests durchgeführt werden, um den Nährstoffstatus und die Schwermetallbelastung festzustellen (Mineralanalyse aus dem Vollblut IMD/ BIOSCAN).

Um nicht ein falsches Ergebnis zu bekommen, sollten einige wichtige Punkte vor der Probenentnahme beachtet werden. So können eingenommene Vitamine, Medikamente und auch die Monatsblutung das Resultat verfälschen. Sprechen Sie mich darauf an!

Schwachstelle Entgiftung

Die Entgiftung spielt im menschlichen Körper eine zentrale Rolle. Täglich nehmen wir beträchtliche Mengen an Toxinen durch die Atmung, Nahrung, Arzneimittel oder Genussmittel zu uns (wussten Sie, das Cadmium in Schokolade und Arsen in Reis ist?) Diese Schadstoffe sollten den Körper umgehend wieder verlassen, um gesundheitliche Beschwerden und Krankheiten zu vermeiden.
In einem gesunden Organismus ist diese Aufgabe gut zu bewältigen. Doch bei jemandem
mit Hämopyrrollaktamurie (HPU) sieht die Situation ganz anders aus. Die durch den HPL-Komplex verbrauchten Vitamine und Mineralstoffe – Vitamin B6, Zink und Mangan – sind für die Entgiftung essentiell und fehlen an entscheidenden Stellen.

Ein Mangel dieser lebenswichtigen Nährstoffe wird ab einem bestimmten Niveau deutlich spürbar und stellt eine ernsthafte und schwerwiegende Belastung für den Körper dar. Viele Stoffwechselprozesse werden mit der Zeit immer schwächer und die körpereigene Entgiftungsfunktion versagt. Schadstoffe sammeln sich im Gewebe und den Organen an und belasten den Körper, was zu einer Zunahme von Symptomen und gesundheitlichen Problemen führt.

Das Problem wird noch verstärkt, wenn Schwermetalle hinzukommen. Der Körper hat von sich aus schon Schwierigkeiten, diese zu entgiften. Bei Pyrrolikern lagern sich Schwermetalle im Gewebe ein und verursachen dort Schäden. Oft sind die Konsequenzen verheerend, da zusätzlich zu den oben genannten Problemen zahlreiche essentielle Enzyme blockiert werden. Dies führt dazu, dass noch mehr Stoffwechsel- und Entgiftungsprozesse im Körper nur eingeschränkt oder gar nicht mehr stattfinden können.

Und wie wird die HPU behandelt ?

Die Behandlung der HPU setzt sich aus mehreren Bausteinen zusammen. Ziel ist es, Stress zu reduzieren und den Stoffwechsel durch Ergänzung der fehlenden Nährstoffe möglichst zu normalisieren. Leider ist es nicht möglich, den immensen Verbrauch an Zink, Mangan, Vitamin B6 und anderen Mikronährstoffen durch die Ernährung zu decken. Je nach Ausprägung und Lebenssituation, die meist von Stress geprägt ist, braucht es Geduld, bis die ersten Verbesserungen spürbar sind, es vergehen schonmal 3 bis 4 Monate. Gerade zu Beginn der Substitution muss auch mit unerwünschten Wirkungen gerechnet werden. Dies ist unter anderem auf die einsetzende Entgiftung zurückzuführen.
 
Aus diesem Grund empfehle ich Schritt für Schritt in die Therapie einzusteigen, langsam die Entgiftung zu aktivieren und den Stoffwechsel hochzufahren. In den ersten 6 Monaten und auch gerne länger benötigen sie eine/n erfahrene/n Therapeut/in, die Sie in ihren Veränderungen begleitet und Anpassungen an den Mikronährstoffhaushalt vornehmen kann.
Nach 6 Monaten empfiehlt es sich erneut den Nährstoffstatus festzustellen, ob im Blut oder im Gewebe, um die benötigte Versorgung mit Vitalstoffen zu gewährleisten und gegebenfalls zu korrigieren.

Daher therapiere ich zuallererst:

  • den Darm mittels Schwermetallentgiftung und Präbiotika
  • das Stresslevel mit Yoga, Meditation und einer Morgen- und Abendroutine
  • eine Lactose-, Fructose-, Histaminintoleranz und Unverträglichkeiten mit einer optimalen Ernährung (Ayurveda)
  • eine Reduktion der Schadstoffe aus Trinkwasser, Wohnung und Kosmetika

Die Substituition der 3 wichtigen Mikronährstoffe Zink, aktiviertes B6 und Mangan ist lebensnotwendig, jedoch sollte der Mangel an anderen Mikronährstoffen im Blick zu behalten und ausgeglichen werden, da hier häufig Defizite bestehen. Vor allem da häufig der Darm und sein Mikrobiom aufgrund von Intoleranzen geschädigt ist und somit nicht ausreichend Mikronährstoffe und Proteine aufnehmen und verwerten kann.

Die Therapie sollte somit IMMER neben der Substitution der fehlenden Nährstoffe auch
die Ernährungsumstellung, die Stressreduktion, die Darmgesundheit, die Entgiftung
und eine mentale Therapie wie Yoga/Meditation
umfassen.


S
ie haben Fragen zu dem Thema oder möchten überprüfen, ob sie HPU haben? Dann zögern Sie nicht und rufen mich an oder schreiben mir eine Mail.
Als langjährige HPU Therapeutin begleite ich Sie ganzheitlich individuell mit einem für sie passenden Therapieplan. Ich freue mich auf Sie! (hier gehts zum Kontakt)


Ihre Claudia Brenner

Fotocredit: unsplash/pixabay