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Vata, Pitta, Kapha - die Doshas im Ayurveda

"Hey, du bist ja ganz Vata gestört......", " beruhig erstmal dein Pitta, du bist ja schon feuerrot im Gesicht....", "Wow, ich würde auch gern so geduldig und so viel Kapha haben wie du....."

Ohne den Hintergrund von Vata, Pitta und Kapha zu kennen, klingen diese Sätze recht komisch. Doch die Kenntnisse über diese 3 Begriffe bilden die Grundlagen zum Verstehen und Erkennen des Ayurveda.

Die Doshas

In dieser Gesundheitslehre gibt es keine Trennung zwischen Körper, Geist und Seele. Im Ayurveda werden die physischen, mentalen und emotionalen Aspekte im Zusammenhang gesehen und auch behandelt.

Drei Kräfte existieren in jedem Organismus: Vata, Pitta und Kapha. Diese drei entstehen aus den Eigenschaften der Fünf Elemente (Feuer, Wasser, Erde, Luft, Äther oder der Raum, in dem alles geschieht) und steuern unsere Körperfunktionen. Geraten sie aus der Balance, können Krankheiten folgen.

Der Begriff "Dosha" bedeutet aber auch "das, was krankmachen kann". Jedes Symptom einer Krankheit lässt sich zum jeweiligen Dosha Vata, Pitta, Kapha zuordnen. Auch der Tag/Nacht-Rhythmus, die Jahreszeiten und die monatlichen Zyklen der Frau werden in die 3 Doshas eingeteilt.

Den größten Bekanntheitsgrad haben die Doshas in der Beschreibung von Konstituitionstypen. Jeder Mensch wird mit einer bestimmten und individuellen Mischung dieser Elemente geboren, sie werden von den Eltern vererbt und begleiten uns zeitlebens. Meistens dominieren 1 bis 2 Doshas, manchmal sind auch alle 3 Anteile gleichmäßig vorhanden.

Ein Dosha kann also als die Grundenergie oder Bioenergie des Menschen bezeichnet werden. Es gibt grundsätzlich die folgenden sieben Dosha-Typen:

  • Vata / Äther/Luft – bewegend
  • Pitta / Feuer/Wasser – feurig
  • Kapha / Erde/ Wasser – klebend
  • Vata/Pitta / Mischtyp
  • Vata/Kapha / Mischtyp
  • Pitta/Kapha / Mischtyp
  • Vata/Pitta/Kapha / Tridosha -Typ

 
Die 7 Dosha-Typen des Ayurveda

Ein bestimmter Typ zu sein bedeutet, das wir einen hohen Anteil dieser Elemente in uns haben. Jeder Mensch hat alle Bioenergien in sich – nur ebenganz individuell zu unterschiedlichen Anteilen. Herrscht z.B. der Anteil Vata deutlich vor – so handelt es sich z.B. um einen Vata-Typen.


Vata – Merkmale des Typ Afghanischer Windhund

Foto: unsplash.com

Bei Vata sehen wir das Element Luft. Luft ist Bewegung. Vata steuert also alles im Körper, was sich bewegt, z. B. die Wärme durch den Körper, Atem, Sprache, Kreislauf und Verdauung – all das ist Ausdruck von Vata. Vata-Menschen haben oft kalte Hände und Füße, sind leicht zu begeistern, haben viele tolle Ideen,
sind kreativ und gerne in Bewegung, neigen aber auch dazu, sich zu verzetteln. Wir mögen ihre Leichtigkeit, aber nicht ihre Vergesslichkeit.

Vata-Menschen lieben die Musik und den Tanz. Sie können beim Hören klassischer Musik gut entspannen, sie mögen warme und sanfte Ölmassagen und können dabei sich und die Welt vergessen. Die Räume, in denen sie leben, sollten Wärme und Gemütlichkeit ausstrahlen. Ein Kuschelsessel oder Sofa mit einer weichen flauschigen Decke hilft ihnen, schnell zu entspannen.

Ihre Spontaneität verleitet Menschen mit Vata-Konstitution manchmal zu unüberlegten, sinnlosen Geldausgaben. Wenn Vata-Menschen hingegen ausgeglich leben, bleiben sie ein Leben lang lebendige, freundliche und kreative Wesen. Sie sind dem Spirituellen sehr verbunden, weshalb ihnen das Meditieren leichtfällt, sofern sie sich die Zeit dazu nehmen.

Sie haben meist einen leichten und geschmeidigen Körperbau, neigen zu dünner Haut, krausem Haar und Zahnunregelmäßigkeiten. Ihre Augen sind meist klein und bewegen sich rasch hin und her. Im Sommer werden Menschen mit dominantem Vata durch die Sonne tiefbraun, was allerdings der ohnehin zur frühen Alterung neigenden Haut noch mehr Schaden zufügt.

Typische Vata-Störungen

Menschen vom Vata-Typus können rastlos werden und das Essen vergessen, was ihrer häufig wechselhaften Verdauung noch mehr schaden kann. Aufgrund ihrer Neigung zu Multi-Tasking leiden sie oft an Schlafstörungen und Nervosität. Leben sie ein unregelmäßiges Leben, können sie zu rheumatoider Arthritis und anderen Gelenkbeschwerden neigen.

Vata-Menschen müssen sich in Fokussierung üben und lernen, in einem angepassten Tempo eins nach dem anderen zu Ende zu bringen.

Gesundheitstipps für Vata-Typen

Überwiegt Vata in der persönlichen Konstitution, sollte eher nicht gefastet werden. Schwere körperliche Anstrengung und das Arbeiten in klimatisierten Räumen sind ebenso zu vermeiden, wie starke Chiropraktik. Vata-Typen sollten versuchen, sich an warmen und feuchten Orten aufzuhalten, ein ruhiges, sicheres und komfortables Umfeld zu kreieren.

Ölbäder, Regelmäßigkeit, gutes Essen und Trinken und immer wieder Ruhe bedeuten Heilung für den Vata-Typ. Besonders empfohlen sind sanfte und entspannende Massagen wie die Abhyanga, außerdem klassische Musik, Tanz und Singen in Gemeinschaft.

 

Pitta – Merkmale des Typ HB-Männchen

Foto: unsplash.com

Bei Pitta herrscht das Element Feuer vor. Es energetisiert, steuert unseren Stoffwechsel und reguliert unsere Verdauung. Hunger, Durst, aber auch die Intelligenz werden mit Pitta in Verbindung gebracht. Pitta-Menschen haben ein gutes Verdauungsfeuer und sind gut durchblutet. Ihr Gedächtnis ist auffallend gut.

Beim Pitta-dominanten Menschen fallen in erster Linie seine Klarheit und sein Strahlen auf. Er ist von mittlerer Statur, hat mittelgroße Augen und einen durchdringenden Blick, er ist muskulös und voller Tatendrang. Seine Haut ist eher hell und sensibel, seine Haare sind bei Europäern oft rötlich oder blond. Sein Zahnfleisch neigt zu Blutungen, die Zähne sind eher gelblich als weiß.

Der Pitta-Typ kann gut strukturiert vorgehen, Projekte leiten und sich hervorragend konzentrieren. Er will etwas bewirken und ist praktisch veranlagt. Als Lehrer ist er eine Wonne, denn sein Unterricht ist logisch aufgebaut und jeder kann seiner klaren Ausdrucksweise folgen. Sein Geld gibt der Pitta-Typ eher systematisch und überlegt aus.

Der Pitta-Mensch mag kräftige Massagen mit kühlenden Ölen (z. B. mit Rose und Sandelholz), den Aufenthalt und die Bewegung an frischer Luft, sowie einen großzügig hellen und gut gelüfteten Arbeitsplatz. Ein Großraumbüro oder das Arbeiten am Herd würde ihm und seinen Kollegen das Leben erschweren.

Pitta-Naturen brauchen Action und Konkurrenz, die sie in Form von regelmäßigem Kraft- und Teamsport ausleben dürfen. Seine Kämpfernatur stellt er gerne unter Beweis. Er mag im Sommer wie im Winter leichte, nicht einengende Bekleidung aus Naturstoffen.

Typische Pitta-Störungen

Ein zu viel an Feuer drückt sich in Entzündungen, Gastritis, Magen- und Darmgeschwüre, Akne, Ekzeme und andere Hauterkrankungen, wie Furunkel und Abszesse sowie Leberentzündungen aus. Auch sind sie dann leicht reizbar, bekommen schnell einen roten Kopf und gehen wie das "HB-Männchen" in die Luft, vor allem wenn sie hungrig sind.

Nach langanhaltender konzentrierter Arbeit fällt es dem Pitta-Typ schwer, zu entspannen und Einschlafstörungen können auftreten.

Gesundheitstipps für Pitta-Typen


Für Menschen mit sehr ausgeprägtem Pitta gilt es vor allem Extreme zu vermeiden. Sport tut dem Pitta-Typ zum Dampfablassen gut, am besten sind jedoch Aktivitäten mit mittlerer Belastungen wie Joggen, Tanzen oder Radfahren. Ähnliches gilt für das Essen, hier sind vor allem zu große Portionen zu vermeiden.

Ansonsten hilft es, sich von Hitzequellen fernzuhalten und stattdessen ein kühles, gut gelüftetes Umfeld zu suchen. Gefühle sollten ruhig ausgedrückt werden. Gut tun tiefe Massagen mit Sandelholz und kühlendem Kokosöl.

 

Kapha – Merkmale des Typ Postbeamter

Foto: unsplash.com

Kapha
gibt uns mit Wasser und Erde die Stabilität, Struktur und Ausdauer. Im Körper ist Kapha daher zuständig für die Bildung von Gewebe und Körperflüssigkeiten. Wasser und Erde sind schwere Elemente und geben „Bodenhaftung“. Wir alle mögen die liebenswerte Art der Kapha-Menschen. Sie in unserer Nähe zu haben, kann eine wahre Freude sein. Nichts scheint sie aus dem Gleichgewicht zu bringen, sie wirken immer geduldig und verständnisvoll.

Die Kapha-Erscheinung fällt durch ihre stattliche Figur, die schönen großen Augen, den wohlgeschwungenen Mund, ihre glatte Porzellanhaut, ihre schneeweißen Zähne, die dicken Haare und ihre innere Ruhe auf.

Sie sind die idealen Manager, bei denen auch mehrere Telefone gleichzeitig klingeln können. Kapha-Typen beantworten zwischendurch noch andere dringende Fragen – und das alles in der ihnen gegebenen Ruhe. Sie behalten, was sie einmal gelernt haben und können sich an Kleinigkeiten erinnern ( Elefantengehirn).

Der Kapha-Typ hat Regelmäßigkeit und Routine zu seinem Lebensprinzip erklärt, er muss nicht daran arbeiten. Er schätzt die langfristige Planung, die Gemütlichkeit und ist kein großer Fan von plötzlicher Veränderung. Menschen, die jahrzentelang genügsam am Postschalter sitzen und Briefe stempeln, verfügen über einen großen Kapha-Anteil. Das klingt alles sehr positiv, wäre da nicht auch noch die Neigung zu ausschweifendem Essen, mangelnder Bewegung und übermäßigem Schlaf.

Seine Fähigkeit an Dingen, Pfunden, Wassereinlagerungen und auch an Personen festzuhalten, macht ihm in mancher Hinsicht das Leben schwer, in finanzieller Hinsicht führt es ihn zu Reichtum und Besitz.

Typische Kapha-Störungen

Folgt der Kapha-Typ über längere Zeit seinen Neigungen zu übermäßigem Essen, mangelnder Bewegung und langem Schlaf, entgleist sein Kapha-Dosha und es können sich Depressionen, Übergewicht, Steinleiden und Diabetes mellitus entwickeln.

Gesundheitstipps für Kapha-Typen


Schafft es ein Kapha-dominierter Mensch regelmäßig Sport zu treiben, seinen Beruf oder seinen Wohnort hin und wieder zu wechseln, sowie weniger zu essen als ihm angeboten wird, imponiert er ein Leben lang mit Stärke und Durchhaltevermögen. Gut ist es, den Verdauungsschlaf am Tag auszulassen und sich aufregende Situationen zu suchen.

Laufen und ein Arbeitsplatz ohne (allzu viel) Sitzen halten den Kapha-Typ fit. Durch eine anregende Seidenhandschuhmassage (Garshana) lässt sich sein träger Stoffwechsel gut stimulieren und die Entschlackung wird aktiviert.

Die goldene Regel für Kapha-Typen beim Essen lautet: Weniger zu sich nehmen, als der Hunger oder Appetit möchte. Gut sind scharfe bzw. gut gewürzte, trockene und entwässernde Speisen:

Scharfe Gewürze, wie Ingwer, langer und scharfer Pfeffer und Chili dürfen bei ihm nicht fehlen. Würzig und bittere Gemüsesorten sollten bevorzugt werden, ebenso helles Fleisch. Fette Speisen und fetter Käse, rotes Fleisch, viel Öl und Milchprodukte fördern die Tendenz zur Verschleimung und zu Übergewicht und sind nicht empfehlenswert.

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